Kürzlich lauschte ich – ganz zufällig
natürlich – einer Hörgeschichte für Kinder, deren Protagonisten eine Hexe und
ein Rabe waren.
Dieses zoologisch-mythologisch äußerst
aufschlussreiche Gespräch ließ mich einerseits lange über die
prägnant-lakonische Ausdrucksweise der Rabenvögel, andererseits über das differenzierende
Hörvermögen einschlägig begabter Frauen nachdenken. Im Grunde grüble ich heute noch
darüber. Nennen wir im folgenden Dialog, der auch den werten Leser nachdenklich
stimmen wird, den Raben einfach Corvax.
Corvax:
Krah-krah!
Hexe:
Was, du bist jetzt fünfunddreißig Kilometer
geflogen und du hast das Heilkräutlein auch unter den Hainbuchen nicht
gefunden.
Corvax:
Krah-krah!
Hexe:
Unter den Stieleichen auch nicht?
Corvax:
Krah-krah!
Krah-krah!
Hexe:
Ach so, du fliegst gleich noch einmal los und willst in den angrenzenden Wäldern Ausschau halten.
Ach so, du fliegst gleich noch einmal los und willst in den angrenzenden Wäldern Ausschau halten.
Corvax:
Krah-krah!
Hexe:
Das war wohl ein Scherz! Du willst den neuen
Forstmeister fragen, ob er dir behilflich sein kann. Und um die
Bodenbeschaffenheit, vor allem was den Kalziumgehalt betrifft, willst du ihn
auch befragen.
Corvax:
Krah-krah!
Krah-krah!
Hexe:
Ja, danke, es ist genau, wie du es eben sagst.
Ohne die Hilfe von – wie hast das genannt – gut ausgebildeten Fachleuten, ist
da nichts zu machen.
Das Vermögen der Raben, komplizierte
Sachverhalte kurz und bündig auszudrücken, ist schlicht bewundernswert.