Mittwoch, 1. Januar 2014

2014, ein besonderes Jahr




Ich schaue heute ohne Arg in den Spiegel – und eine optisch-physikalische Unmöglichkeit blickt mir entgegen. Ein Fremder, ein vom Alter gezeichnetes Gesicht gibt sich als meines aus. Und wie ein Menetekel  - König Belšazars Mahnung war harmlos dagegen – bilden meine Stirnfalten einen Schriftzug, eigentlich einen Ziffernzug. 70 steht da in Tiefgravur, einfach die Zahl 70. Babylon mochte erzittern, ich erschauere.
70, ich bin doch weit entfernt, dieses biblische Alter erreicht zu haben, wenngleich meine Tränensäcke und die Wamme an meinem dünner werdenden Hals anderes vermuten lassen. Es kannsich da nur um einen Irrtum der fortgeschriebenen Zeitrechnung handeln, um einen verhängnisvollen Fehler eines Standesbeamten. Man liest ja häufig über Geburtsurkunden, die einer sorgfältigen Bearbeitung entbehren mussten. Kurz und gut, ich beschließe, 2014 den Spiegel zu meiden, mit dem im Tagestakt sich nähernden Geburtstag will mir das nicht so recht gelingen.

3 Kommentare:

  1. Ach, Ingo, was sind schon Zahlen?!! Noch dazu Jahreszahlen. Denk' nicht über die Zahl der Jahre nach, sondern über das Leben in diesen Jahren. Das ist doch schön!!

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    1. Na ja, 50, 60 oder auch 69 - alles gut und schön, aber 70? :D :D

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    2. Wenn Du erstmal einige Zeit eine dreistellige Jahreszahl als Lebensalter hast, werden Dir Deine jetzigen Bedenken absonderlich erscheinen.

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