Mittwoch, 10. Dezember 2014

Konkordanz




Träger berühmter Familiennamen kommen auch ohne vorangestellte Rufbezeichnungen ganz gut aus. Besonders dann, wenn sie bereits verstorben sind.  Schiller wird ohne Fritz auf Anhieb zugeordnet, Goethe ohne Johann Wolfgang ist keine Tragik, man weiß wer gemeint ist. Trägern berühmter Vornamen erfahren ebenfalls Momentanerkennung beim Erwähnen dieser. Allerdings mehren sich da die Möglichkeiten an Fehlgriffen schon deutlich: Johann Wolfgang könnte durchaus ein Herr Pichler aus Strutzing am Weiherbach sein und der Herr H.C. muss nicht unbedingt Andersen heißen, wie wir wohl alle in Österreich wissen.

Historische oder myrhische Persönlichkeiten sind oft nur unter einem Vornamen bekannt – höchstens mit einer römischen Zahl zur besseren Unterscheidung versehen. Franz I ist nicht Franz II. Familiennamen würden bei Xerxes (Xerxes Perserer), Platon (Platon Obergriechner) oder Hannibal (Hannibal Karthaginger) sehr verstören, wenn nicht gar bis ins Lächerliche abdriften.

Befremdlich wird die Sache aber erst, wenn man Familiennamen von Berühmtheiten mit willkürlichen Vornamen versieht. Da stürzen dann Weltbilder ein und Geschichte muss neu geschrieben werden. Man denke nur an Felix oder Balduin Mozart, Martin oder Karl-Heinz Goethe, Bruno Luther, Florian Tell oder – die Vorstellung verschreckt mich besonders – etwa an Wenzelslav oder gar Kasimir Baumgartner.

1 Kommentar:

  1. Mahmoud Goethe oder Sepp Mandela, Johann Sebastian Ouadougou oder Gotthold Ephraim Saptohadiprayitno wären für mich durchaus interessante Alternativen.

    AntwortenLöschen