Donnerstag, 5. Dezember 2013

Auf dem Jakobsweg




Es ging die Wander-Stabheuschrecke
von Südtirol bis Santiago
de Compostela. Diese Strecke
ist ziemlich lang und schon am Lago
di Garda brach sie sich ein Bein.
Im Weg stand ihr ein Meilenstein.

Auf einem Pass der Pyrenäen,
da traf sie eine Pilgermuschel,
so kam’s beim flotten Weitergehen
zu manch Gekicher und Getuschel.
Bald schritt man durch das Baskenland,
nur rein symbolisch Hand in Hand.

Schon hörten sie die Wallfahrtsglocken,
begangen war der Jakobsweg.
Die Schrecke wechselte die Socken,
denn Fußschweiß ist ein Sakrileg.
Dann kniete sie sich betend hin,
die Muschel tat sich schwer darin.

Sankt Jakob aber sprach den Segen,
allein schon des Absurden wegen.






2 Kommentare:

  1. Das Absurde ist das Salz in der Suppe des Daseins. Ist das nicht absurd?

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