Träger berühmter Familiennamen kommen auch ohne
vorangestellte Rufbezeichnungen ganz gut aus. Besonders dann, wenn sie bereits
verstorben sind. Schiller wird ohne Fritz
auf Anhieb zugeordnet, Goethe ohne Johann Wolfgang ist keine Tragik, man weiß
wer gemeint ist. Trägern berühmter Vornamen erfahren ebenfalls
Momentanerkennung beim Erwähnen dieser. Allerdings mehren sich da die
Möglichkeiten an Fehlgriffen schon deutlich: Johann Wolfgang könnte durchaus
ein Herr Pichler aus Strutzing am Weiherbach sein und der Herr H.C. muss nicht
unbedingt Andersen heißen, wie wir wohl alle in Österreich wissen.
Historische oder myrhische Persönlichkeiten sind oft
nur unter einem Vornamen bekannt – höchstens mit einer römischen Zahl zur besseren
Unterscheidung versehen. Franz I ist nicht Franz II. Familiennamen würden bei
Xerxes (Xerxes Perserer), Platon (Platon Obergriechner) oder Hannibal (Hannibal
Karthaginger) sehr verstören, wenn nicht gar bis ins Lächerliche abdriften.
Befremdlich wird die Sache aber erst, wenn man
Familiennamen von Berühmtheiten mit willkürlichen Vornamen versieht. Da stürzen
dann Weltbilder ein und Geschichte muss neu geschrieben werden. Man denke nur
an Felix oder Balduin Mozart, Martin oder Karl-Heinz Goethe, Bruno Luther, Florian
Tell oder – die Vorstellung verschreckt mich besonders – etwa an Wenzelslav
oder gar Kasimir Baumgartner.
Mahmoud Goethe oder Sepp Mandela, Johann Sebastian Ouadougou oder Gotthold Ephraim Saptohadiprayitno wären für mich durchaus interessante Alternativen.
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